Nun da ich die Prüfung zum Kompetenznachweis der Kategorie A2 erfolgreich abgelegt habe möchte ich einige Hinweise und meine Erfahrungen mit euch teilen.

Kleiner Funfact am Rande – Ich bin bis zur erneuten Prüfungsdurchführung bei der Austro Control (wahrscheinlich im April) der einzige in Österreich bescheinigte Fernpilot mit „remote pilot certificate of competency“ in der Kategorie A2!

Kompetenznachweis A2

Beim Prüfungsantritt musst du das praktische Eigenstudium bereits absolviert haben und darüber eine sogenannte „Praktische Eigenerklärung“ abgeben.

Dabei sind folgende Punkte entsprechend Punkt UAS.OPEN.030(2)(b) Revision 0 vom 01.12.2020
in Teil A des Anhangs der Verordnung (EU) 2019/947 abzuarbeiten.

1.1 Flugvorbereitung unter Sicherstellung, dass
☐ die ausgewählte Nutzlast kompatibel mit dem UAS ist, welches für den UAS-Betrieb verwendet wird
☐ das Gebiet des UAS-Betriebs für den beabsichtigten Betrieb geeignet ist
☐ das UAS den technischen Anforderungen des geografischen UAS-Gebiets genügt
☐ Festlegung des Einsatzgebiets, in welchem der beabsichtigte Betrieb stattfinden soll
(Betriebsbedingungen der Unterkategorie A3 werden eingehalten!)
☐ Festlegung des Einsatzgebiets unter Berücksichtigung der Eigenschaften des UAS
☐ Bestimmung der Flugbegrenzungen im geografischen Gebiet, sofern solche vom EU-Mitgliedstaat
veröffentlicht wurden (z.B. Flugverbotszonen, einschränkende Gebiete und Gebiete mit speziellen
Bedingungen nahe des Einsatzgebiets) und falls erforderlich, einholen entsprechender
Betriebserlaubnisse
☐ Festlegung der Ziele des UAS-Betriebs
☐ Bestimmung von Hindernissen und potentiell vorhandener, unbeteiligter Personen im
Betriebsbereich,welche den Flugbetrieb beeinträchtigen könnten
☐ Überprüfung der aktuellen Wetterbedingungen und der Vorhersage für die geplante Einsatzzeit
1.2 Vorflugkontrolle
☐ Bewertung des allgemeinen Zustands des UAS und Sicherstellung, dass die Konfiguration des UAS mit
den Vorgaben aus dem Betriebshandbuch des Herstellers übereinstimmt
☐ Sicherstellung, dass die abnehmbaren Komponenten des UA ordnungsgemäß gesichert sind
☐ Sicherstellung, dass die auf dem UAS und auf der Fernsteuerung installierte Software in der aktuellsten,
vom Hersteller des UAS veröffentlichten Version, installiert ist
☐ Kalibrierung der Instrumente an Bord des UA, falls erforderlich
☐ Identifikation möglicher Umstände, welche den beabsichtigten UAS-Betrieb gefährden könnten
☐ Überprüfung des Batteriestatus und Sicherstellung, dass dieser für den beabsichtigten UAS-Betrieb
ausreicht
☐ Aktualisierung des Geo-Sensibilisierungssystems
☐ Einstellung des Höhen-Begrenzungssystems, falls erforderlich
1.3 Flug unter normalen Bedingungen
Vertraut machen mit folgenden Prozeduren, welche im Betriebshandbuch vom Hersteller vorgegeben sind:
☐ Start
Erreichen eines stabilen Flugzustands:
☐ Schwebeflug im Falle eines Multi-Rotor UA
☐ Absolvieren von koordinierten, großen Wenden
☐ Absolvieren von koordinierten, engen Wenden
☐ Absolvieren eines stabilen Geradeausflugs bei konstanter Flughöhe
☐ Ändern von Richtung, Höhe und Geschwindigkeit
Erklärung über die erfolgreiche Absolvierung des praktischen Selbststudiums zum
Erwerb eines Fernpiloten-Zeugnisses für UAS in der Kategorie Offen, Unterkategorie A2
Die aufgeführten Forderungen entsprechen Punkt UAS.OPEN.030(2)(b) Revision 0 vom 01.12.2020
in Teil A des Anhangs der Verordnung (EU) 2019/947 2/2
Flug unter normalen Bedingungen – Fortsetzung
☐ Folgen eines vorgegebenen Flugpfades
☐ Rückkehr des UA zum Fernpiloten, nachdem sich das UA in einer Entfernung befand, in der es, im Falle
eines Multi-Rotor UA, nicht mehr möglich ist, dessen Orientierung zu bestimmen
☐ Absolvieren eines horizontalen Fluges bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten
(Höchstzulässige Geschwindigkeit und Mindestgeschwindigkeit), im Falle eines Starrflüglers
☐ Heraushalten des UA aus Flugverbotszonen oder eingeschränkten Bereichen, es sei denn eine
entsprechende Genehmigung liegt vor
☐ Nutzen von externen Umgebungsreferenzen, um die Entfernung und Flughöhe des UA einschätzen zu
können
☐ Absolvieren der return to home – Prozedur, automatisch oder manuell
☐ Landung
☐ Durchführen des Landeverfahrens sowie eines Fehlanfluges (im Falle eines Starrflüglers)
☐ Einhalten eins ausreichenden Sicherheitsabstands von Hindernissen
☐ Vertraut machen mit sämtlichen Steuerungsmodi, über welche das UAS verfügt
2.1 Flug unter abnormalen Bedingungen
☐ Sicheres Halten des UAS auf seinem vorgegebenen Flugpfad in abnormalen Situationen
☐ Bewältigung einer Situation, in der die Navigationsausrüstung des UAS beeinträchtigt ist
☐ Bewältigung einer Situation, in der eine Person in den Flugbereich eindringt und sofortiges Ergreifen
entsprechender Maßnahmen, um die Sicherheit aufrecht zu erhalten (Das Eindringen der Person sollte
im Übungsfall nur theoretisch simuliert werden!)
☐ Bewältigung des Verlassens des Betriebsgebiets (Diese Simulation soll in der Flugvorbereitung bereits
geplant worden sein!)
☐ Bewältigung einer Situation, in der ein bemanntes Luftfahrzeug in die Nähe des Betriebsbereichs
kommt (Simulation)
☐ Bewältigung einer Situation, in der ein weiteres UA in das Betriebsgebiet eindringt (Simulation)
☐ Auswählen eines Schutzmechanismus, relevant für die jeweilige Gefahrensituation
☐ Bewältigung einer Situation, in der, hervorgerufen durch externe Phänomene, die Kontrolle über die
Höhe oder die Flugposition verloren geht
☐ Fortsetzung des Flugs mit manueller Steuerung, wenn sich die Situation unter der Kontrolle der
automatischen Systeme als gefährlich erweist
☐ Durchführung des Verfahrens bei Verbindungsverlust zwischen Pilot und UA
2.2 Einsatzvorbesprechung, Einsatznachbesprechung, Rückmeldung
☐ Durchführung einer Einsatznachbesprechung zum UAS-Betrieb
☐ Identifizierung von Situationen, welche eine Ereignismeldung erforderlich machen und Abgabe einer
solchen Meldung (Ablauf verinnerlichen)

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Vor allem der manuelle Flug stellt viele Piloten vor eine Herausforderung da bei diesem Steuerungsmodus die Drohne immer in der Lage bleibt die zuletzt ausgeführt wurde. Wenn ich in diesem Modus nach vorne fliegen möchte bewege ich den Nick-Steuerstick nach vorn bis die Drohne die gewünschte Neigung hat und bewege den Steuerstick danach wieder in die Mitte. Das führt nicht dazu, dass die Drohne auch wieder ihre Neiung auf 0 zurücksetzt sondern sie bleibt in ihrer zuerst angesteuerten Neigung. Um die Drohne abzubremsen muss der Stick nach hinten geführt werden bis die Drohne wieder waagerecht ist und in diesem Moment muss der Stick wieder in die Mitte gebracht werden um die Neigung nicht weiter zu verändern. Dieser Modus ist vielen Fernpiloten unbekannt weil dieser auf DJI Drohnen nicht verfügbar ist. Um also das Kompetenztraining durchführen zu können ist eine Drohne nötig die über den sogenannten ACRO Modus verfügt.

Die Eigenerklärung über die Absolvierung des praktischen Kompetenztrainings findest du hier.
Nach erfolgreicher Absolvierung des gesamten Kompetenztrainings bist du berechtigt dieses Dokument selbst zu unterzeichnen und bei der Prüfung abzugeben.

Genau dieses Kompetenztraining bieten wir ab Anfang März in Waxenberg an.
Dabei kannst du den 2 Tages Kurs (Tag 1: Technik, Theorie & Vorbereitung A2 Prüfung bei der Austro Control, Tag 2 praktisches Kompetenztraining, jeweils 5 bis 6 effektive Stunden) Du kannst dich für beide Tage anmelden aber auch für nur einen der beiden Tage. Hier gehts zur Anmeldung.

Was Theorie betrifft werden folgende Inhalte abgeprüft.

Meteorologie
Wettereinflüsse auf den Betrieb eines unbemannten Luftfahrzeugs
– Wind (z.B. städtebauliche Effekte, Turbulenzen, etc.)
– Temperatur
– Sichtweite
– Luftdichte
– Einholen von Wettervorhersagen
Flugleistung
Typischer Betriebsbereich von unbemannten Luftfahrzeugen der Kategorien Drehflügler, Starrflügler und Hybridkonfiguration
Masse und Gleichgewicht, Schwerpunktlage
– Berücksichtigung des Gesamtgleichgewichts bei der Nutzung eines Gimbals oder anderen Nutzlasten
– Verständnis des Einflusses verschiedener Nutzlasten auf die Flugstabilität
– Verständnis dafür, dass verschiedene unbemannte Luftfahrzeuge verschiedene Schwerpunktlagen haben können
– Sicherung der Nutzlast
Batterien / Akkus
– Kenntnis von Stromquellen und der Stromversorgung und Vermeidung unsicherer Zustände
– Kenntnisse über verschiedene Arten von Batterien / Akkus
– Kenntnis der gängigen Begriffe in Zusammenhang mit Batterien / Akkus (z.B. Memory-Effekt, Kapazität, C-Faktor)
– Verständnis der Funktionsweise von Batterien / Akkus, einschließlich ihrer Pflege (wie Aufladen, Gebrauch, Gefahren, Aufbewahrung)
Technische und betriebliche Minderung von Risiken am Boden
– Funktionen im Langsam-Flug-Modus
– Einschätzung der Entfernung zu Menschen
– Die 1:1 Regel

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Die möglichen Fragen werden von der Austro Control GmbH nicht freigegeben aber hier führe ich ein paar typische Fragen für dich auf.

1. Welche Gegenstände oder Stoffe versteht man unter Gefahrengut?

2. Was muss man als UAS Betreiber kontrollieren, bevor man einen Drohnenflug startet?

3. Welche Auswirkung hat die Temperatur auf die Lipo- und Flugleistung?
4. Was passiert bei der Reihenschaltung von Lipo-Zellen?
5. Wo sind Turbulenzen zu erwarten?

6. Welche Wirkung können große Wasserflächen auf den Flug haben?

 

Zu jeder Frage gibt es mehrere Antwortmöglichkeiten wobei du die eine richtige auswählen sollst.
Gesamt sind 30 Fragen zu beantworten wobei ab 75% richtiger Antworten die Prüfung als bestanden gilt.

Ich möchte hiermit allen Fernpiloten wärmstens ans Herz legen sich unseren Vorbereitungskurs und das Kompetenztraining zu leisten da es dabei um die Sicherheit von Menschen und die Sicherheit des Vermögens des Fernpiloten geht! Es bestehen viele Faktoren die es zu beachten gilt und dieser Kurs ist die optimale Vorbereitung für den Fernpiloten-Alltag und die Fernpiloten-Prüfung.

Geeignet für Einsteiger und Fortgeschrittene ab 16 Jahren.

Zur Kursanmeldung gelangst du hier.